Zu zweit unter Vampiren (Kapitel 3)

Überrascht sah ich das Mädchen an, die gelangweilt an der Wand lehnte. Das Problem war, die Wand lag gegenüber der Tür und soweit ich wusste, gab es keinen weiteren Eingang. Und durchs Fenster… Keine besonders clevere Idee. Aber sie war nicht die einzige, die aufgetaucht war. Hinter William stand ein etwa zwölf Jahre alter Junge, der einen Teddy umklammerte.
>> Also, wir sind alle Geschwister. Ich bin der erste Sohn, Thomas. Die erste Tochter, die gerade auf der Couch liegt, was übrigens sehr unhöflich ist, heißt Annika. Dann kommt der dritte, William. Das Mädchen mit den dunklen Haaren heißt Vicky und der jüngste von uns heißt Nicky. Jetzt seid ihr dran <<,
eröffnete die Brillenschlage, eigentlich Thomas, die Vorstellungsrunde. Jetzt sah er uns erwartungsvoll an. Okay, die Wahrheit solange hinauszögern, wie ich nur konnte.
>> Ich heiße Karl Heinz und das ist mein fünf Minuten ältere Bruder Heinz Peter. <<
Nicht gerade die einfallsreichste Lüge, aber egal. William unterdrückte ein Kichern, indem er schnaubte. Annika sah uns leicht belustigt an, Vicky sah noch genervter aus und Thomas sendete mir einen Todesblick.
>> Okay, okay. Ich bin Kiki und er heißt Kevin. Wollt ihr sonst noch etwas wissen? <<,
fragte ich und lehnte mich zurück. Dabei sendete ich Kevin telepathisch eine Nachricht:
> Überlass das mir! <
Er sah mich einfach nur an und hob eine Braue. Gut, Nachricht erfolgreich gesendet. Aber vielleicht lag das auch nur daran, weil er mich schon zu lange kannte.
>> Was habt ihr bis jetzt gemacht? <<
Perfekt, jetzt konnte mein Schauspiel-Ich endlich aufblühen. Ich lehnte mich wieder nach vorne und stützte meine Ellbogen auf meinen Oberschenkeln ab. Dabei faltete ich meine Hände und sah Thomas ganz ernst an.
>> Nun, dies ist eigentlich streng geheim, aber da du es bist, Thomas, mache ich eine Ausnahme. <<Thomas zog seine Brauen hoch. Ich konnte mit Sicherheit sagen, dass er keinen Plan hatte, ob ich dieses Mal die Wahrheit sagen würde.
>> Tagsüber sitze ich in Büschen und spioniere die Menschen mit meinen Fernglas aus. Nachts arbeiten Kevin und ich mit Wissenschaftlern aus aller Welt im Untergrund zusammen. Unser Ziel ist es, einen Affen zu erschaffen, der auf einem Einrad fahren und dabei ein Kartenspiel spielen kann. <<Super gemacht, Kiki. Thomas war wirklich irritiert und wusste nicht, ob ich log. William hinter mir hingegen hielt sich schon vor Lachen seinen Bauch. Nicky quetschte seinen Teddy noch näher an sich und sah mich mit großen Augen an. Annika saß inzwischen und versuchte ihr Kichern mit einer Hand zu verstecken. Vicky war aber immer noch genervt. Sie trommelte mit ihren Fingern auf der Wand herum und sah verdammt schlecht gelaunt aus. Da war wohl jemand mit dem falschen Bein aufgestanden.
>> Okay, Kiki. Schluss mit lustig, sonst wirst du noch an Blutarmut drauf gehen. <<
Thomas sah verärgert aus. Aber irgendwie irritierte mich seine Drohung

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