MIf / DIf

Informatik in Klasse 5 und 6 im Fachunterricht Deutsch und Mathematik an der Geschwister-Scholl-Realschule

Allgemeine Vorbemerkungen und Rahmenbedingungen

Computer, Handy und das Internet sind aus unserem Alltag und damit aus dem Leben unserer Jugend nicht mehr wegzudenken.
Viele Chancen, aber auch Gefahren stecken in der sich ständig verändernden Informations- und Kommunikationsvielfalt. Um unseren Schülerinnen und Schülern einen sachgemäßen und nutzbringenden Umgang mit den vielfältigen Möglichkeiten der Medien zu vermitteln, ist im Laufe der letzten Jahre – aufbauend und anknüpfend an Vorerfahrungen der Schülerinnen und Schüler aus der Grundschule und in sozialen Netzwerken  – folgendes Modell an der Geschwister-Scholl-Realschule entstanden:

Die Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 und 6 haben in ihrer Stundentafel eine zusätzliche Deutsch- bzw. Mathematikstunde verankert.
Diese Stunde findet mit dem halben Klassenverband als so genannte „Deutsch-Informatik“-Stunde statt. Die andere Lerngruppe hat im halben Klassenverband Deutschunterricht, in der folgenden Deutschstunde tauschen die Lerngruppen das „Fach“. So hat jede Lerngruppe eine Stunde „Deutsch-Informatik“ zusätzlich im Stundenplan. Für Mathematik gilt das gleiche Organisationsmodell.
Die Klasse wird von einer Informatiklehrkraft und der jeweiligen Hauptfachlehrkraft unterrichtet. Häufig ist dieses Organisationsmodell Gesprächsanlass für Kolleginnen und Kollegen, über unterschiedliche Fähigkeiten der Kinder in den verschiedenen Unterrichtssituationen zu sprechen. Ebenso findet so ein zusätzlicher enger Austausch über aktuelle Lernsoftware und zu vermittelnde Unterrichtsinhalte statt.

Gruppenbildung

Zur Gruppenbildung sind verschiedene Modelle möglich und werden abhängig von der Lerngruppe abgestimmt. Die Aufteilung erfolgt in zwei gleichgroße Gruppen nach Jungen und Mädchen, nach Leistungsstärke der Lerngruppe, nach dem Aufmerksamkeitspotential der Lerngruppe oder nach dem Zufallsprinzip, z. B. alphabetisch.

Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass die erprobten Modelle unterschiedliche Stärken haben.
So ist die Aufteilung nach Jungen und Mädchen im Besonderen eine Möglichkeit, welche die Mädchen stärker in die Pflicht nimmt und so zu mehr Selbstständigkeit bei ihnen führt. Die Aufteilung nach Leistungsstärke der Lerngruppe führt zu deutlichen Leistungsunterschieden im Fach Informatik, ermöglicht jedoch den FachkollegInnen im jeweiligen Hauptfach Defizite aufzuarbeiten. Die beiden anderen Modelle sind bisher ohne beobachtbare Veränderungen im Sozialgefüge oder in der Lernkultur geblieben.

Ziele des D-IF und M-IF Unterrichtes

Zwei Themenschwerpunkte haben sich im Laufe der letzten drei Jahre entwickelt:
einerseits die Vermittlung grundlegender Fertigkeiten bei der Nutzung von Standardsoftware im Bereich Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Lernsoftware, andererseits die Vermittlung einer sozialkompetenten Nutzung von sozialen Netzwerken im Internet, um Chancen zur Nutzung zu ermöglichen und auf Gefahren vorzubereiten.

Der erste Themenschwerpunkt berücksichtigt bei den verschiedenen Aufgaben-stellungen des Informatikunterrichtes den engen Zusammenhang zu den jeweiligen Lerninhalten der Klasse in Deutsch oder Mathematik. So werden beispielsweise Märchen im Deutschunterricht erarbeitet, und im Informatikunterricht mit einer Textverarbeitung geschrieben und mit einem Grafikprogramm gezeichnet.

Bruchrechnung oder Geometrie im Mathematikunterricht können mit einem Malprogramm oder einer Geometriesoftware bildlich vertieft werden und geben den Kindern zusätzliche Möglichkeiten die Lerninhalte zu verstehen und eröffnen weitere kognitive Lernprozesse.

Der zweite Themenschwerpunkt ermöglicht das Gespräch mit den Kindern und fördert die Auseinandersetzung über die Vielfalt, aber auch die Schwierigkeiten im Umgang mit sozialen Netzwerken. So sind Gespräche über sinnvolle Verhaltensweisen in virtuellen Gruppen ebenso bedeutsam für die Schülerinnen und Schüler wie auch die Möglichkeit, in der kleineren Lerngruppe über entstandene Probleme ausführlich reden zu dürfen.

Schülerinnen und Schülern an unserer Schule kognitive und soziale Handlungs-kompetenzen beizubringen, wird durch die M-IF und D-IF – Stunden nachhaltig und erfolgreich unterstützt.

Themenschwerpunkte Jahrgang 5 Fach Deutsch

  • Umgang mit grundlegenden Abläufen am PC
    • Einführung in die Anwendung der Windows-Oberfläche im Schulnetzwerk – Programmaufruf (Programme starten und benutzen)
    • Anlegen von Ordnern / öffnen, speichern und drucken von Dateien
  • Beispiele für den Unterricht im Fach Deutsch
    • Schreiben und Gestalten von Texten
    • Märchengestaltung mit Bildern
    • Formatierungsmöglichkeiten in einer Textverarbeitung
    • Internetnutzung
    • Anwendungsmöglichkeiten der Rechtschreibkorrektur
    • Mind Mapping
  • Präsentieren und Bewerten
    • Steckbrief / facebook-Profil
    • Das Recht am eigenen Bild
    • Netiquette im web – Tipps für meine Freunde in sozialen Netzwerken

Themenschwerpunkte Jahrgang 6 Fach Mathematik

  • Beispiele für den Unterricht im Fach Mathematik
    • Geometrische Formen anfertigen, gestalten, variieren und zur Lösung von mathematischen Aufgabenstellungen nutzen
    • Bedienen des Taschenrechners am PC
    • Wie viele Stunden verbringe ich am PC / im Internet? (Rechenbeispiele und Säulendiagramme am PC darstellen)
    • Einsatz von Lernsoftware zum Üben und Vertiefen der im Unterricht erarbeiteten Inhalte (Geometrieprogramm Euklid (www.dynageo.de))
    • Konstruieren von geometrischen Figuren
    • Umsetzung von Konstruktionsanleitungen
    • Kreatives Lösen von anschaulichen geometrischen Problemen
    • Schreiben einer Konstruktionsanleitung

Chancen für die Schülerinnen und Schüler an unserer Schule

Schülerinnen und Schüler unserer Schule sind als „Expertinnen und Experten“ in den jeweiligen Fachstunden in der Lage, fachbezogene Software sach- und fachgerecht zu bedienen. Die Integration der Kenntnisse in den jeweiligen Fachunterricht wird dadurch vorbereitet und die Nutzung als selbstverständlich erachtet.
Gleichzeitig wird der kritische Umgang mit dem Internet und den daraus resultierenden Grenzen und Schwierigkeiten geschult.