Zwei besondere Autorenlesungen an der Geschwister-Scholl-Schule
Gleich zweimal durfte die Geschwister-Scholl-Realschule literarischen Besuch begrüßen: Die preisgekrönten Autoren Simak Büchel und Christian Linker begeisterten die 5. und 7. Klassen mit spannenden Einblicken in ihre Werke und in die Welt des Schreibens. Besonders die Lesung von Simak Büchel wurde zu einem generationenübergreifenden Erlebnis, denn auch die Großeltern der Fünftklässler waren eingeladen und machten den Vormittag zu einem stimmungsvollen Highlight.
Ob Abenteuer, Zukunftsvisionen oder kreative Einblicke ins Autorenleben – beide Veranstaltungen hinterließen leuchtende Kinderaugen, neugierige Fragen und große Lust aufs Weiterlesen.
WortMagie und ZukunftsWelten – Autorenbegegnungen, die bewegen
An zwei Tagen Ende November wurde die Geschwister-Scholl-Realschule in Senden zum Treffpunkt für Literaturbegeisterte: Die bekannten Kinder- und Jugendbuchautoren Simak Büchel und Christian Linker nahmen die Schülerinnen und Schüler mit auf spannende Reisen – von geheimnisvollen Inseln bis hin zu dystopischen Marswelten. Beide Lesungen zeigten eindrucksvoll, wie sehr Geschichten Menschen verbinden können.

Simak Büchel – Eine Lesung, die Generationen verzaubert
Am 21. November war die Vorfreude im geschmückten Schulcafé deutlich spürbar: Warme Lichter, der Duft von Gebäck und Kaffeetassen auf den Tischen erzeugten eine Atmosphäre, die nicht nur die Fünftklässler, sondern auch ihre eingeladenen Großeltern sofort in ihren Bann zog.
„Wir freuen uns sehr, wenn Sie diesen besonderen Moment gemeinsam mit Ihrem Enkelkind erleben“, begrüßte Frau Hüttermann aus der Fachschaft Deutsch die Gäste. Und viele Großeltern waren der Einladung gefolgt – manche saßen erstmals seit Jahren wieder auf einer Schulbank.
Schon nach wenigen Minuten war klar, weshalb Simak Büchel ein fester Bestandteil des Lesungsprogramms der Schule geworden ist: Er las nicht einfach – er spielte, gestikulierte, belebte jede Szene. „Man kann das Buch förmlich fühlen!“, meinte ein Schüler begeistert.
In der Jahrgangsstufe 5 findet seit diesem Schuljahr regelmäßig eine zusätzliche Lesestunde statt. Dort lesen die Schülerinnen und Schüler gemeinsam den Roman „Projekt Mimesis – Die Insel der künstlichen Kinder“ – genau jenes Werk, aus dem Simak Büchel an diesem Tag vorlas.
Die Kinder kannten daher bereits den Anfang der Geschichte, wussten, wer Jorin ist, und hatten sich schon erste Gedanken zur geheimnisvollen Insel und ihren künstlichen Kindern gemacht.
Gerade dieses Vorwissen führte dazu, dass der Funke besonders schnell übersprang:
„Ich bin schon ganz gespannt, wie die Geschichte weitergeht und möchte unbedingt weiterlesen!“,
sagten mehrere Schüler begeistert. Die Kinder fieberten mit, rätselten, stellten Vermutungen an. Alexander aus der 5b hatte einen Geistesblitz: „Die geheimnisvollen Bienen sind doch Roboter!“

Für die Lehrkräfte war deutlich zu spüren: Die Autorenbegegnung motivierte die Kinder noch einmal zusätzlich, ihr Buch mit neuer Neugier und größerer Lesefreude weiterzulesen.
Auch die Großeltern zeigten sich beeindruckt:
„Vorlesen ist heute wichtiger denn je – es bringt Familien zusammen“,
sagten die Großeltern von Ida aus der 5b.
Sie lobten besonders die bildhafte Sprache des Autors und seinen Einblick in den Schreibprozess. Den erwachsenen Zuhörern gefiel gut, dass der Autor auch unterstützt durch Fotos vorführt, wie ein Roman in einem vielschichtigen Prozess entsteht, aus handschriftlichen Notizen als erstem Grundgerüst, wächst durch die Verbindung analytischere und kreativer Schreibprozesse, an derem Ende ein fertiger Roman steht. Büchel erzählte von seinem Lieblingscafé in Texel, in dem viele Ideen entstehen – „und manchmal brauche ich dazu ein paar holländische Pommes“.
Für große Heiterkeit sorgte Jolinas Frage:
„Magst du Pommes mehr als deine Frau?“
Büchel musste lachen – „Das ist gefährlich nah an einer Fangfrage!“
Nach der Lesung nahm sich der Autor viel Zeit für Fragen und Autogramme. Viele Kinder standen Schlange – und wollten gar nicht mehr aufhören zu fragen.
Christian Linker – Zwischen Marskolonie und Realität
Fünf Tage später, am 26. November, begegnete die 7. Jahrgangsstufe dem Schriftsteller Christian Linker. Gleich zu Beginn nahm er der Gruppe die wichtigste Frage vorweg:
„Eines dürft ihr nicht fragen: Wie das Buch ausgeht. Spoilern ist streng verboten!“
Linker las aus seinem neuen Roman „Back to Mars – Kampf um die Freiheit“, der die Geschichte aus Boy from Mars fortsetzt. Seine Mischung aus politischer Spannung und fantastischen Elementen fesselte die Jugendlichen sofort.

Besonders Marvin aus der 7a war begeistert:
„Ich habe beide Bände gelesen – schade, dass die Geschichte irgendwann endet!“
Linker freute sich sichtlich, vor allem weil Marvin stolz erzählte, er habe Herr der Ringe bereits dreimal gelesen.
Schnell wurde aus der Lesung ein lebendiges Gespräch über Zukunftsvisionen, KI, Klimawandel und die Frage, wie realistisch eine Stadt auf dem Mars wäre.
Marvin knüpfte sogar den Bogen zu aktuellen Entwicklungen:
„Die Mars-Version wirkt total realistisch. Elon Musk will ja wirklich bis 2050 eine autarke Stadt errichten.“
Doch die Gruppe sah die Rolle des Unternehmers kritisch – genau wie Linker selbst.
Maja K. regte an, noch mehr moderne Technik in die Bücher einzubauen – schließlich verändere KI den Alltag rasant.
Als Linker fragte, ob jemand selbst gern Autor oder Autorin werden wolle, schnellten zahlreiche Hände in die Höhe.
Einige erzählten stolz von eigenen Schreibprojekten:
– Maja K. schreibt an einer Geschichte über ein Mädchen, das erkennt, dass man nicht alles kaufen kann.
– Maya hatte schon in der Grundschule kleine Geschichten verfasst und verkauft.
– Miriam schrieb Tagebücher.
Linker bestärkte alle:
„In jeder Klasse gibt es mindestens jemanden, der oder die schreibt. Macht weiter!“
Zum Abschluss gab es viel Applaus und viele persönliche Dankesworte:
„Vielen Dank, Herr Linker, das war richtig spannend!“
Ein Dank an die Unterstützer
Beide Lesungen wurden ermöglicht durch die Förderung des Friedrich-Bödecker-Kreises NRW sowie die finanzielle Unterstützung der Volksbank Senden – ein kultureller Gewinn für die gesamte Schulgemeinschaft.