Zu zweit unter Vampiren (Kap. 2)

Snacks? Er bezeichnete uns ernsthaft als Snacks? Okay, das war’s. Der Rotschopf war für mich gestorben. Es gab immer und überall arrogante Leute, aber das ging eindeutig zu weit. Am liebsten wäre ich ihm jetzt an den Hals gesprungen, aber Kevin musste mich natürlich zurückhalten.
>> Beruhige dich, Kiki. Der ist es nicht wert. <<
Entnervt atmete ich aus und entspannte mich wieder.
>> Was genau geht hier vor? <<, fragte eine kalte Stimme.
Na toll, noch einer. Ein Junge, der etwas älter war als alle gerade anwesenden Leute, kam die Treppe runter. Er trug einen schwarzen Anzug und weiße Handschuhe. Auf seiner Nase saß eine Brille und irgendwie sah er… grimmig und intelligent aus. Plötzlich hatte ich wieder gute Laune, weil ich das perfekte Opfer für meine bestimmten Phasen gefunden hatte. Mit meinen bestimmten Phase meinte ich Tage, an denen ich einfach jemandem so sehr auf die Nerven gehen musste, dass diese Person am liebsten ‘ne Kugel im Kopf hätte.
>> Würdet ihr diese Situation bitte erklären, Annika und William? <<, fuhr die Brillenschlange fort, als er unten ankam. Aha, also hießen die blonde Annika und der Brüllaffe William.
Gut zu wissen.
>> Woher soll ich das wissen?
Die waren einfach da und die eine hat meine Wenigkeit angeschrien <<
, meinte William und grinste mich wieder so schämig an. Seine grünen Augen blitzen praktisch vor Arroganz. Mit Mädchen hatte ich solche Erfahrungen bereits gesammelt, aber dass Jungs so übertrieben abgehoben waren, war mir neu. Klar, es gab Jungs, denen man einfach den Mund stopfen wollte, aber bei diesem hier bekam ich Mordlust
>> Uns wurde gesagt, dass wir ab heute hier leben sollen. Hier ist die Adresse <<,
erklärte Kevin und hielt der Brillenschlange einen Zettel hin. Der Buttler ähnliche Junge nahm ihn ab und musterte in. Dann nickte er verstehend.
>> Dies ist in der Tat unsere Adresse, aber man hat uns nicht informiert. Es wäre besser, wenn wir uns im Wohnzimmer weiter unterhalten.<<
Er drehte sich um und ging auf eine Tür zu. Kevin, Annika, Brüllaffe und ich folgten ihm. Ich konnte schon ahnen, was gleich kommen würde. Ein Verhör. Mom und Dad hatten mir viele Dinge beigebracht, aber eine Sache befolgte immer streng: Rede niemals mit fremden Leuten und wenn doch, dann gib ihm so wenig von dir preis, wie nur möglich. Und genau das hatte ich jetzt vor. Im Wohnzimmer nahmen Kevin und ich auf dem blutroten Sofa Platz. Dieses Wohnzimmer war so groß, wie all unsere Zimmer Zuhause zusammen. Wozu brauchte man eigentlich so viel Platz? Ja, gut, okay. Mit dem Flachbildfernseher, der überdimensional groß war, dem noch größerem Kronleuchter, dem teuer aussehendem Teppich und dem Gemälde konnte man gut zeigen, wie reich man war.Annika legte sich auf die Couch gegenüber von uns und William stand hinter uns, was mir irgendwie einen Schauer über den Rücken jagte. Der Typ mit der Brille setzte sich auf einen Stuhl, faltete die Hände und sagte:
>> Da jetzt alle da sind, beginne ich mit der Vorstellung. <<
Jetzt, wo er es erwähnte, da waren zwei weiter in Wohnzimmer aufgetaucht.

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