Zu zweit unter Vampiren (Kapitel 7)

Das war echt alles andere als normal. Kevin mit einem Grinsen im Gesicht war irgendwie verstörend. Wir waren schon das ganze Leben zusammen und so krass grinsen hatte ich ihn ehrlich gesagt noch nie gesehen. Ich hielt die Luft an und zählte innerlich bis drei. Bei drei schlug ich die Tür auf, warf mich auf den Boden und kroch auf allen vieren auf dem Boden herum, bis ich Kevin erreicht hatte. Im Raum wurde es totenstill und jeder beobachtete mich genau. Ich setzte mich aufrecht auf den Boden und beugte mich nach vorne, um mich auf Kevins Beinen abzustützen.
>> Okay, Brüderchen. Dann spuck‘s aus. Was haben dir diese Blutsauger ins Wasser gemischt? Und ich will keine Lügen! <<,
wollte ich von meinem Zwilling wissen, der mich irritiert ansah. Noch bevor ich eine Antwort bekommen hatte, spürte ich, wie sich etwas auf meinen Kopf lehnte. Automatisch sprang ich auf, stürzte mich auf das nächste Sofa und fauchte wie eine Katze.
>> Hey, hey. Ganz ruhig, Kätzchen. Ah, genau! Ab jetzt heißt du nur noch Kätzchen! <<,
lachte Trottel aka Will. Genervt sah ich ihn an.
>> Hast du was gesagt, Trottel? <<
>> Ich glaube, du hast Halluzinationen, Kätzchen. Ich habe keinen Ton von mir gegeben.<<                >> Das hoffe ich sehr für dich. Übrigens, nenn mich noch einmal Kätzchen und du lernst Herbert kennen.<<                                                                                                                                                  >> Wer ist Herbert?<<
>> Die Bratpfanne, die in eurer Küche haust. Er wartet nur darauf, endlich von mir benutz zu werden. <<Leider verschwand sein dämliches Grinsen nicht. Also nahm ich mir vor, Herbert so schnell wie möglich in Funktion zu nehmen. Herbert war sicher traurig, weil er schon keine gebrochenen Nasen mehr herzaubern konnte. Das war sehr nostalgisch…Da ich als Kind oft von Jungen geärgert wurde, drückte mir mein ältester Bruder, Markus, eine Bratpfanne in die Hand und meinte nur:
>> Du solltest dich mit deinen Problemen auseinandersetzen. <<
Das hatte ich natürlich ernst genommen. Aber sechs jährige Mädchen nehmen immer alles ernst, was die älteren einem vorgaugelten, oder? Jedenfalls hatte hinterher fast jeder Junge eine gebrochene Nase.

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