Zeitzeuge zu Besuch

„Seid wachsam, damit es einen solchen Staat, wie es die DDR war, nie wieder geben wird.“

Dieser eindringliche Appell richtete sich an die Schülerinnen und Schüler der Klassen 10 und bildete das Ende eines 90-minütigen Vortrags, den der Zeitzeuge Burkhard Seeberg am Dienstag und Mittwoch in der Geschwister-Scholl-Realschule für alle Schülerinnen und Schüler der Klassen 10 hielt.

Er berichtete den Klassen von seinen Reisen in die ehemalige DDR, die er als junger Student unternommen hat, und die Schülerinnen und Schüler erfuhren, wie er in Stasi-Haft geriet. Er gewährte ihnen dabei einen sehr persönlichen Einblick in sein Leben, erzählte ihnen, unterstützt durch einen Power-Point-Vortrag mit Dokumenten und Fotos, von der jungen Frau, die er in Rostock kennen und lieben lernte, von den Schwierigkeiten, die Beziehung unter den damals geltenden Einreisebeschränkungen aufrecht zu erhalten, und von der Verhaftung, als er versuchte, der jungen Frau zur Flucht zu verhelfen, weil er sie heiraten, aber nicht mit ihr in der DDR leben wollte.

Besonders eindrucksvoll schilderte er seine Haftzeit im Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen, zeigte Fotos von Zellen und Verhörräumen und scheute sich auch nicht zu beschreiben, wie Leibesvisitationen abliefen, die vor und nach jedem Besuch, den er in der Haftzeit erhielt, vorgenommen wurden.


Text+Fotos: M. Schirwitz

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