„Literarische Begegnungen der besonderen Art: Autorenlesungen an der Geschwister Scholl Realschule“
Am 20. und 22. November 2024 hatte die Geschwister Scholl Realschule erneut das Vergnügen, zwei preisgekrönte Schriftsteller zu begrüßen: Simak Büchel und Christian Linker. Sie boten den Schülerinnen und Schülern der 5. und 7. Jahrgangsstufen die einmalige Gelegenheit, einen Schriftsteller hautnah kennenzulernen und ihre Werke zu entdecken. „Wir freuen uns sehr durch die Autorenlesungen die Leselust unserer Schüler*innen erneut zu wecken und ihnen auch Spaß am Umgang mit Literatur zu vermitteln“, so Astrid Hüttermann (Fachvorsitzende Deutsch).
Christian Linkers vielfach ausgezeichneten Romane verbinden politische Brisanz mit magischer Fantasie – oder sogar beidem. Bei seiner Lesung begann er mit einem Schmunzeln: „Nur eine Frage darf man nicht stellen – wie geht das Buch aus? Spoilern darf man nicht!“ Und tatsächlich, Linker fesselte die 7. Klasse mit Auszügen aus seinem neuen Roman Boy from Mars. Die Geschichte des 13-jährigen Jonto, der nach dem Tod seines Großvaters von der Marskolonie auf die Erde zieht, weckte sofort das Interesse seiner jungen Zuhörer. Jonto entdeckt im Tagebuch seines Opas Hinweise auf eine spektakuläre Erfindung – eine angebliche Superwaffe, die das Klima schützen soll. Zusammen mit seinen neuen Freunden macht er sich auf die aufregende Suche. Doch er ist nicht der Einzige, der das Geheimnis lüften möchte…
„Ich fand die Geschichte sehr gut, vor allem, weil sie in der Zukunft spielt und ich es vielleicht noch erleben kann,“ sagte Carl (7c). „Mich hat beeindruckt, wie viele Bücher Herr Linker bereits geschrieben hat und wie viele Menschen seine Geschichten lesen,“ fügte Lasse (7c) hinzu. Andere Schüler, wie Toni und Tom (7c), fanden die Zukunftsvision besonders spannend. Maxi und Lotta (7b) konnten sich gut in die Geschichte einfühlen und wünschten sich sogar eine Verfilmung. „Es war sehr mitreißend und man konnte sich gut in die Personen hineinversetzen.“
Linkers Roman regt zum Nachdenken an und wirft Fragen auf, die eng an die Lebenswelt junger Menschen anknüpfen. Die Schüler fragten sich, wie sie selbst in ähnlichen Situationen reagieren würden. Doch Linker wollte nicht nur vorlesen – ihm waren die Fragen und Gedanken seiner jungen Zuhörer wichtig. Es folgten anregende Gespräche, bei denen es auch um die Arbeitsweise eines Autors ging. Schüler wie Til (7a) wollten wissen, wie ein Titel für ein Buch entsteht, und Carl (7c) fragte: „Wie viele Bücher haben Sie schon verkauft?“ Sogar kritische Anmerkungen, wie der Wunsch nach einem Glossar am Ende des Buches , (Henrietta, 7a) nahm der Autor dankbar auf. Auch nach der Lesung zeigte sich, dass Linker bei den Schülern gut ankam: „Vielen Dank, Herr Linker, das war sehr interessant und es macht Spaß zuzuhören,“ bedankten sich viele und besonders Maxi aus der 7a.
Am 22. November war dann Simak Büchel zu Gast und las vor der 5. Jahrgangsstufe. Schon während der Lesung merkte man, wie sehr Büchel seine Zuhörer fesselte. „Es macht Spaß zuzuhören – man kann das Buch förmlich fühlen,“ war ein Zitat, das viele Schüler nach der Lesung äußerten. Büchel, der mittlerweile ein fester Bestandteil der Autorenlesungen an der Geschwister Scholl Realschule ist, verstand es wie kein Zweiter, durch seine lebendige Lesart und viel Gestik die Aufmerksamkeit der Kinder zu gewinnen. Er ließ die 90 Minuten wie im Flug vergehen.
Aus seinem Roman Projekt Mimesis. Die Insel der künstlichen Kinder las Büchel eine Geschichte über Menschlichkeit, Machtgier und künstliche Intelligenz. Der 11-jährige Jorin gerät auf einer geheimen Insel in ein Abenteuer, das ihn mit einem mysteriösen Milliardär und einem geheimen Plan konfrontiert. Die Schüler fieberten mit und fragten sich, wie es weitergehen könnte. „Ich bin schon ganz gespannt, wie die Geschichte weitergeht und möchte unbedingt weiterlesen,“ sagte eine Schülerin nach der Lesung.
Auch nach der Veranstaltung nahm sich Simak Büchel viel Zeit, um Fragen zu beantworten und Autogramme zu schreiben. Die Schüler konnten gar nicht genug bekommen und wollten mehr über den Autor und seine Werke erfahren.
Beide Veranstaltungen hinterließen bei allen Teilnehmern einen bleibenden Eindruck, und die Freude auf zukünftige Lesungen ist schon jetzt groß. Ein besonderer Dank geht an den Friedrich Bödecker Kreis NRW, der die Autorenbegegnungen fördert, sowie an die Volksbank Senden, die diese Lesungen finanziell unterstützt.