Vive la France!

Austauschfahrt des FS-Kurses des Jahrgangs 9 in die Bretagne

Quel aventure – was für ein Abenteuer! Nachdem der Besuch der französischen Austauschpartner in Deutschland (im November) schon für Tränen beim Abschied gesorgt hatte, stand nun in der vorletzten Woche der Gegenbesuch in der Bretagne an. Obwohl man schon wusste, dass man sich mit seinem Austauschparter verstehen würde, gab es noch einige Unsicherheiten: Wie wird man in der fremden Familie aufgenommen? Wie schmeckt das Essen? Was geschieht am Wochenende, wenn offiziell keine Ausflüge mit der deutschen Gruppe anstehen?… Und so war es kein Wunder, dass auf der Fahrt im Zug (von Münster über Köln und Paris nach Rennes) die Aufregung groß war. 

Aber schon nach der ersten Nacht in den Gastfamilien war klar, dass die meisten Sorgen unbegründet waren. Der Empfang dort war nicht weniger herzlich als im November in den deutschen Familien. Und bei unserem ersten Wiedersehen als deutsche Gruppe in der französischen Partnerschule (dem Collège St. Michel in St. Aubin d´Aubigné) gab es viel zu erzählen aus dem neuen Umfeld und von der „neuen Familie“. Am Ende des langen Schultages um 17 Uhr allerdings war man sich zumindest einig, dass man es als Schüler*in in Deutschland in vielen Dingen viel besser hat als die Franzosen. Sehr lange Schultage und danach noch Hausaufgaben, eingezäunte Schulen, Aufenthalt in den Pausen bei Wind und Regen auf dem kargen Schulhof… Viele Unterschiede wurden festgestellt. 

Jeden Tag trafen wir uns wieder in unserer deutschen Gruppe, um gemeinsam die Gegend zu erkunden: Rennes, die Hauptstadt der Bretagne mit dem geschichtsträchtigen Parlement de Bretagne und seinen windschiefen Fachwerkhäusern war schon interessant – aber der Ausflug in die Küstenstadt Saint Malo (finanziell maßgeblich unterstützt durch den Förderverein – merci beaucoup!) überzeugte alle von der Schönheit der Bretagne und des Meeres. Auch dort erhielten wir eine Stadtführung und erfuhren dabei unter anderem, dass Piraten und Korsaren absolut nicht das Gleiche sind.

Auch das von allen „gefürchtete“ Wochenende mit den Gastfamilien stellte sich als spannend und schön heraus. Die Familien hatten Ausflüge geplant und hin und wieder begegnete man doch jemandem aus unserem Kurs. 

Ein weiteres Highlight aber war der gemeinsame Ausflug mit der französischen Gruppe zum Mont Saint Michel. Anders als die Französischkurse in den Vorjahren näherten wir uns diesmal nicht auf dem Landweg diesem Unesco-Weltkurturerbe. Stattdessen durchquerten wir mit einem Wattführer die Baie du Mont St. Michel und wateten drei Stunden lang durch schlammiges Schlickwatt, über rutschiges Sandwatt und am Ende sogar durch tiefes Wasser. Der Wattführer zeigte uns auch, wie wir gemeinsam Treibsand provozieren und zunächst auf einer Art trampolinartiger „Gummischicht“ springen und uns schließlich komplett mit den Beinen im Treibsand eingraben konnten. Zum Glück kamen alle heile wieder heraus. Ein unvergessliches Erlebnis!

Nach einem „Empfang“ beim Bürgermeister im Rathaus von St. Aubin d´Aubigné hieß es nach einer Woche schließlich Koffer packen und an den Abschied denken. Bei all den schönen und unvergesslichen Erinnerungen, die man nun mit im Gepäck hatte, war es kein Wunder, dass so manch einem der Koffer viel schwerer schien als auf der Hinfahrt. 

Alle waren auf der Rückfahrt im Zug immer noch erfüllt von den Erlebnissen der 8 Tage in der Bretagne und hatten den festen Vorsatz, unser Nachbarland nicht zum letzten Mal besucht zu haben. Also: à la prochaine – bis zum nächsten Mal!

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